In meinen Artikeln habe ich auch schon häufig darüber berichtet, wie ich die Models kennengelernt habe. Im Fall von Marvin war es vielleicht etwas ungewöhnlich.
Eigentlich hatte ich ein Shooting mit Jan geplant. Jan hatte 2020 bei der Gay-Dating-TV-Show “Prince Charming” mitgemacht. Er ist Schweizer und war mal wieder zu Besuch in Berlin. Er schrieb mir, dass er einen guten Freund hat und ihn gern zu unserem Shooting mitbringen möchte. Und dieser gute Freund war Marvin. Und ja, sie sind einfach nur gute Freunde!
So habe ich Marvin kennengelernt. Marvin ist in diesem Herbst neu nach Berlin gezogen. Obwohl das erst ein paar Wochen her ist, haben wir uns bereits wiederholt für Shootings getroffen. Hier sind ein paar Fotos aus unseren Shootings, übrigens auch 2 gemeinsame Fotos von Marvin und Jan und ein Interview mit Marvin.
BerlinBlick: Marvin, du bist 24 Jahre jung, kommst aus dem Schwarzwald und seit ein paar Wochen ist nun Berlin deine neue Wahlheimat? Warum Berlin, was zog dich hier her? Sind es die Clubs, die Liebe, der Job?
Marvin: Ich mag Berlin! Hier ist alles noch neu für mich und das hat auch seinen Reiz. Berlin ist Hauptstadt und eine internationale Metropole. Damit verbinde ich natürlich auch Freiheit. Außerdem habe ich hier in Berlin ein super cooles Praktikum im Bereich Business Development gefunden habe. Und das macht mir großen Spaß.
BB: Aktuell wird der neue Mr. Gay Germany gesucht. Seit ein paar Tagen stehen die Finalisten fest. Und du bist einer davon! Herzlichen Glückwunsch! Du hast es schon mal bis in die Endrunde geschafft. Wie kam es dazu? Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um Repräsentant der schwulen Community zu werden? Reicht es, einfach gut auszusehen?
M: Danke für die Glückwünsche. Ich bin auch sehr happy, dass ich im Finale bin. Ich hab mich allerdings schon vor mehr als einem Jahr dafür beworben- eigentlich sogar über einen Kumpel.
Es reicht nicht, nur gut auszusehen. Die Wahl zu Mr. Gay-Germany ist kein klassischer Schönheitswettbewerb. Das wissen vielleicht einige gar nicht. Es geht auch viel um Wissen, um Challenges und eben auch um eine gute Kampagne. Man muss sehr variabel sein. Das Aussehen steht eigentlich eher im Hintergrund.
BB: Jeder Bewerber für Mr. Gay Germany 2021 hat sich eine bestimmte Kampagne überlegt. Worum geht in deiner Kampagne?
M: Das ist richtig! Jeder hier hat eine Kampagne, die er vorbereitet und eben auch umsetzt. Meine Kampagne ist „Club, Culture & Education“. Es geht um eine bessere Aufklärung im Bereich Sex und Drogen. Hier möchte ich gern die Brücke zwischen Suchtberatung und Influencern schaffen. Die Influencer sollen dann mit Hilfe des Wissens und der Erfahrungen der Suchtberatungsstellen mit Reels und Instagram Stories Aufklärung dazu leisten. In der Kampagne geht es also insgesamt um eine bessere Aufklärung, vor allem für die Jüngeren der queeren Community. Ich hoffe, dass viele Influencer dieses Thema annehmen und es gut finden und so u.a. mehr über Aufklärung zum Thema Camsex und verschiedene Drogen beitragen.
BB: Das ist ein wichtiges Thema! Wie kommt diese Kampagne denn an? Hast du bereits ein Feedback erhalten?
M: Die Rückmeldungen zu der Kampagne sind bisher sehr positiv. Viele sehen das sehr ähnlich und bestätigen, dass dies ein super wichtiges Thema ist. Sie finden es gut, dass ich mal ein Tabuthema anspreche, über das nicht jeder öffentlich diskutieren möchte. Aber darum geht es mir ja auch. Ich möchte besonders Jugendliche erreichen, die in ländlichen Regionen oder in kleinen Städten leben und dann nach Köln oder Berlin ziehen und auf Partys damit konfrontiert werden. Es geht um Aufklärung! Was am Ende jeder selbst tut, ist ihm überlassen. Ein Bewusstsein dafür zu schaffen, ist mir wichtig.
BB: Immer mehr Männer träumen davon, Model zu werden oder verstärkt in der Öffentlichkeit zu stehen. Das merke ich auch in meinen Shootings. Männer wollen immer mehr, immer ausgefallenere Fotos auch für Instagram & Co. Wie wichtig ist Social Media für dich? Ist es ein Fluch oder ein Segen?
M: Das ist eine gute Frage! Ich denke, es ist beides zugleich. Einerseits ein Fluch! Man verbringt am Tag viel Zeit mit Social Media und hängt dort rum. Man vergleicht sich mit anderen, man schaut viele andere Bilder an. Und natürlich ist dort offensichtlich nicht immer die Realität abgebildet. Anderseits hat Social Media eine sehr postive Seite. Man sammelt Kontakte, lernt weltweit Leute kennen und kann sich mit ihnen auch weltweit treffen. Ich mag es aber auch, dass man so einfach Bilder austauschen kann. Es hat also von beidem etwas.
Marvin, danke für die Shootings und das Interview. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Kampagne und drücke dir die Daumen für die Wahl zu Mr. Germany 2021 in diesem Monat. Ich hoffe, der Wettbewerb kann trotz der aktuellen Corona-Maßnahmen stattfinden. Ich freue mich auf ein weiteres Shooting! Vielleicht sogar als neue Mr. Germany.
Hier könnt ihr Marvin auf Instagram folgen und ihn bei der Wahl zu Mr. Gay. Germany unterstützen!