Vadim Romanov kam bereits 2021 zu einem ersten Shooting zu mir. Er ist ein Star im Gay-Pornobereich. In unserem Shooting sollte es nicht um Pornografie gehen. Wir wollten erotische und auch künstlerische Aktfotos machen. Und das haben wir auch umgesetzt! Bereits im ersten Shooting sind so viele tolle Fotos entstanden, daher hatten wir uns Ende 2022 zu einem weiteren Shooting getroffen. Das zweite Shooting war ein Home-Shooting in Vadims Berliner Wohnung. Und auch hier sind wieder so viele fantastische Arbeiten entstanden. Es wird Zeit, diese Bilder endlich zu zeigen.
Vadim sieht nicht nur sehr gut aus, er ist auch sehr liebenswert, sehr sympathisch und sogar etwas schüchtern. Eine große Auswahl aus den beiden Shootings sind im MaleBook 23 mit Vadim zusehen. Weitere Bilder sowie ein Interview mit Vadim findest du in diesem Artikel.
BerlinBlick: Vadim, du lebst nun schon viele Jahre in Berlin und hast zuvor viele Jahre im IT-Bereich gearbeitet, bevor du Karriere im Pornobereich gemacht hast? Wie bist du dazu gekommen und wie lernt man damit umzugehen, sich so intim zu zeigen und so offen mit der Sexualität umzugehen?
Vadim: Ich lebe mittlerweile seit acht Jahren in Berlin. Ich habe vorher fast 20 Jahre als Software-Ingenieur und Programmierer gearbeitet. Ich hätte eigentlich nie gedacht, dass ich mal in der Pornoindustrie arbeiten würde. Natürlich habe ich vorher auch Pornos gesehen und auch geträumt, Sex mit Männern aus den Pornos zu haben. Aber selbst mal einen Porno zudrehen, kam mir nicht in den Sinn. Eines Tages bekam ich von Tim Krüger ein Angebot, in einem Porno mitzumachen. Ich habe über 2 Wochen überlegt, ob ich das machen sollte. Und dann habe ich mich entschieden, es mal zu probieren. Irgendwie fand ich es spannend. Ich hatte früher viele Komplexe und war häufig unsicher. Die Arbeit im Pornobereich hat mir tatsächlich geholfen, mit diesen Problemen besser umzugehen. Vor der Kamera und beim Sex war ich noch nie schüchtern. Mit meiner Sexualität bin ich auch schon immer offen umgegangen und Nacktheit war auch nie ein Problem für mich.
BerlinBlick: Immer mehr Männer zeigen sich auf Onlyfans, veröffentlichen dort nicht nur Aktfotos, sondern auch Solovideos oder pornografisches Material gemeinsam mit anderen Leuten. Pornos sind auf vielen Sex-Seiten im Internet kostenlos zu finden. Ist es schwieriger geworden, als professioneller Darsteller Geld in diesem Bereich zu verdienen oder profitierst du als „Pornostar“ von Onlyfans & Co?
Vadim: Vor 20 Jahren konnte man als Pornodarsteller noch sehr viel Geld verdienen. Ich arbeite seit 2016 in der Pornoindustrie. Das Internet war da damals schon sehr beliebt und jeder hatte Zugriff zu Pornos. Die Konkurrenz in dem Bereich hat aber unglaublich zugenommen. Viele wollen in Pornos mitspielen. Die Pornostudios zahlen nicht mehr viel Geld für einen Dreh. Für sie ist es auch deutlich schwieriger geworden, Filme zu verkaufen. Im Internet kann man fast alles kostenlos sehen. Die Pornoindustrie gibt einem aber immer noch die Möglichkeit, sich einen „Namen“ zu machen und bekannt zu werden. Plattformen wie Onlyfans oder justforfans geben einem die Möglichkeit, auch ohne Studio Geld zu verdienen. Es ist heute nicht kompliziert, selbst Videos zu drehen und sie dort anzubieten. Natürlich bin ich auf diesen Plattformen auch vertreten. Das wird schnell unterschätzt, das ist tatsächlich viel Arbeit! Ich profitiere davon aber gar nicht so stark wegen meiner Arbeit als Pornodarsteller. Es gibt viele junger Männer, die nie Pornos vorher gedreht haben und bei Onlyfans & Co. sehr viel Geld verdienen.
BerlinBlick: Wie muss man sich einen Pornodreh eigentlich vorstellen. Gibt es ein Drehbuch? Lernt ihr euch vor dem Dreh kennen? Es gibt doch sicher auch Leute, die einem unsympathisch sind? Du hast berichtet, dass du dich auch immer wieder mal mit Geschlechtskrankheiten wie Syphilis oder Chlamydien angesteckt hast. Ist Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen gar kein Thema?
Vadim: Pornofilme sind fast nie Spielfilme, deswegen gibt es meistens auch keine Drehbücher. Es gibt natürlich Ideen und Themen, die man umsetzen möchte und es wird vorab über Stellungen gesprochen, die vorkommen sollen. In den Pornostudios sagen die Regisseure, was sie sehen möchten. Die Darsteller können aber sehr viel selbst entscheiden. Manchmal sieht man sich erst kurz vor dem Dreh und es kam auch schon einige Male vor, dass meine Partner nicht „mein Typ“ waren. Ich versuche einfach, was Interessantes an dieser Person zu suchen. Das macht es dann viel einfacher beim Dreh.
Geschlechtskrankheiten kommen tatsächlich immer wieder vor. Allerdings habe ich mich fast nie beim Dreh damit angesteckt, sondern bei privaten Kontakten, meistens beim Sex in Berlin. Das stört meine Arbeit beim Dreh. Ich habe deswegen auch meine Treffen im Privatleben sehr stark reduziert, um keine Aufträge zu verlieren. Sonst verliert man viel Geld.
BerlinBlick: Es gibt immer wieder gewisse Vorurteile über männliche Pornodarsteller, u.a. dass man einen großen Penis haben muss. Ist das wirklich wichtig für einen Erfolg als Mann im Pornobereich?
Vadim: Ein großer Schwanz ist bei schwulen Männern natürlich sehr beliebt. Man natürlich kann man auch ohne großen Penis erfolgreich im Porno sein. Wenn man hübsch ist, einen tollen Körper hat oder wenn man viel sexuelle Energie hat, kann das natürlich auch helfen, erfolgreich zu werden.
BerlinBlick: Du bist erfolgreich, attraktiv und sehr gut trainiert? Wie lange kann man in diesem Bereich arbeiten und wo siehst du dich persönlich in 10 oder 20 Jahren?
Vadim: Danke sehr! Und das ist tatsächlich eine gute Frage! Ich spüre, dass ich noch etwas machen möchte. Ich suche immer wieder neue Herausforderungen. Häufig langweilt mich mein Job nach einigen Jahren und ich suche etwas Neues. Ich habe in mehreren Berufen gearbeitet: Ich war Programmierer, Innenarchitekt, Friseur, jetzt arbeite ich in der Pornoindustrie… Mal schauen, was noch kommt? Keine Ahnung! Es muss nicht immer Porno sein! Zurzeit investiere ich sehr viel Zeit und Energie in Schauspiel und Theater. Das macht mir sehr großen Spaß! Ich werde jedenfalls nicht mit 70 Jahren als Pornodarsteller arbeiten. Ich werde einfach schauen, wo es mich in der Zukunft hinführt.
Vadim, vielen Dank für das Interview! Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg bei der Schauspielerei. Danke für die Shootings!